Der Rechenmeister

Tartaglias Charakter und Leben wird in einem Spannungsfeld von einem Streben nach Anerkennung als genialer Mathematiker, seiner Angst vor Fremden auf Grund seines Stotterns und seiner Liebe zur venezianischen Jüdin Sara Rossi beschrieben.
Der Protagonist Niccolo Tartaglia ist ein brillianter Mathematiker, der durch ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit seine Fähigkeit zum flüssigen Sprechen verlor und seitdem stottert. Er wird deshalb immer wieder belälchelt und verspottet. Sein größter Wunsch ist es, dazu zu gehören und er beneidet die Menschen um ihre Sprechfähigkeit. Das beeindruckende ist dabei, dass Tartaglia zwar die sprachlische Performannz nicht gelingt, er aber trotzdem oder gerade deshalb über eine sehr starke Sprachaufmerksamkeit und ein sehr differenziertes sprachliches Wissen verfügt: So weiß er z.B. genau an welchen Artikulationsorten im Mund die verschiedenen Laute produziert werden oder macht sich Gedanken wie der Luftstrom den Sprechprozess beeinflusst. Während andere sprechen, analysiert Tartaglia ihre Sprechweise, Stimmfarbe, Gestiken und Mimiken und beneidet sie für ihre Sprechfähigkeit und Eloquenz. Dem Leser wird durch den gesamten Handlungsverlauf hindurch unermüdlich die Schönheit des Sprechens auf eine sehr unterhaltsame und bildliche Art bewusst gemacht.'


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